Der Polaroid Lab Fotodrucker verspricht echte Polaroid Bilder direkt vom Handy. Welche spannende Technik dahintersteckt und für wen das Sinn macht, klären wir jetzt!
In Kürze:
- Fotodrucker für Smartphone Bilder
- Echte Polaroid Bilder
- Format: 1:1
- Drucken durch Auflegen
- Zugehörige App
Was Polaroid Bilder heute so besonders macht
Hand auf’s Herz! Wie oft geraten einzigartige Bilder am Smartphone in Vergessenheit? Durch die ständige Verfügbarkeit guter Kameras am Handy hat das Foto als besondere Erinnerung an Wert verloren. Das erklärt warum Sofortbildkameras sich heute wieder so großer Beliebtheit erfreuen. Mit dem Lab Fotodrucker versucht nun Polaroid die direkte Verbindung von Handy und Sofortbild.
Wie funktioniert der Polaroid Lab Drucker?
Üblicherweise werden Fotodrucker via Bluetooth oder WLAN mit dem Handy verbunden. Der Polaroid Lab funktioniert anders: Hier wird das Handy mit dem Display nach unten auf den Drucker aufgelegt. Ein System aus drei Linsen nimmt das gewünschte Foto direkt vom Smartphone-Display aus auf. Funktionieren tut das dank einer für Android und iOS verfügbaren App. Liegt das Handy korrekt auf, betätigt man den roten Auslöser am Gerät und das Foto wird ausgeworfen. Anschließend muss das Bild einige Minuten mit der Bildseite nach unten „rasten“, bis es vollständig entwickelt ist. Ein echtes Polaroid also.
Die Technik im Detail
Der Polaroid Lab Fotodrucker wirkt mit seiner klobigen Form am ehesten wie eine Küchenwaage. Aber das Design macht durchaus Sinn. Um den Film einzulegen, klappt man die untere Front nach unten und schiebt die Filmkassette ein. Es bedarf mitunter etwas Druck um den Film einschnappen zu lassen. Schließt man den Einschub, wird (auch im ausgeschalteten Zustand) das Deckblatt des Films ausgeworfen. Um den Lab einzuschalten drückt man auf den schwarzen Knopf an der Seite, die Plattform zum Auflegen des Handys fährt automatisch nach oben aus. Anschließend entfernt man die Schutzplatte.
Am Smartphone wählt man in der App das gewünschte Foto und legt das Telefon auf den Lab (zwei Punkte am Display helfen beim korrekten Platzieren). Die LED an der Front zeigt durch leuchten an, dass der Polaroid Lab betriebsbereit ist. Drückt man den roten Auslöser, wird das Bild bereist nach wenigen Sekunden ausgeworfen. Dabei fährt eine Schutzfolie aus dem Gerät mit aus: Sie soll das Foto im ersten Moment vor Licht schützen. Nun kann man das Foto umdrehen und entwickeln lassen. Je nach Art des Films dauert das ca. 5 bis 15 Minuten. Wie üblich gilt auch hier: Schütteln verboten! Ausgeschalten wird der Polaroid Lab einfach indem die Auflagefläche wieder nach unten gedrückt wird, oder man wartet bis sich das Gerät nach einigen Minuten von selbst ausschaltet.
Welcher Film gehört in den Polaroid Lab?
Beim Lab kommen die modernen Polaroid Filme zum Einsatz. Möglich sind der i-Type Film oder 600 Film. Wir empfehlen aufgrund des niedrigeren Preises den Einsatz des i-Type Film (den Unterscheid zwischen den Filmen erklären wir hier). SX-70 Film wird übrigens nicht unterstützt.
Sonstiges
Geladen wird der Polaroid Lab via Micro-USB. Erfreulich dabei: auch während dem Laden ist das Gerät voll einsatzbereit. Vier LED über dem USB-Slot informieren über den Akkustand, ist dieser auf einen Strich runter, bleibt Saft für zwei ganze Filme (16 Fotos). Acht weiße LEDs neben dem Auslöser geben Auskunft über die verbleibenden Fotos. Zu beachten: Kratzer oder Schmutz am Display können durchaus die Qualität des fertigen Bildes beeinflussen.
Die Polaroid Lab App
Die Bedienung des Lab via App ist angenehm intuitiv, denn die App vergleichsweise schlank. Üppige Nachbearbeitungsmodi wie bei anderen Geräten sucht man vergebens. Die App informiert zu Beginn über die grundlegende Funktionsweise: Foto auswählen, auflegen, fertig. Zwar bietet die App die Möglichkeit direkt Fotos aufzunehmen, wirklich Sinn macht das allerdings kaum. Belichtung und Farbe können über Schieberegler angepasst werden. Gut zu wissen: App steuert die Helligkeit des Display selbst, hier ist keine Feinjustierung notwendig. Spezielle Lese- oder Nachtmodi sollte man allerdings vermeiden.
Kollagenmodus
Ein Kollagenmodus bietet die Möglichkeit, einzelne Bilder in zwei oder mehrere Teile aufzusplitten. Kein billiges Vergnügen. Bei einem Preis von bis zu 2 Euro pro Bild sollte man sich zweimal überlegen, ein Bild in 8 Teile zu zerlegen.
Augmented Reality Modus – AR
Ein cooles Feature der App ist der AR oder etwas sperriger Augmented Reality Modus. Dabei hat man die Möglichkeit, ein Video vom Handy mit einem Foto zu verknüpfen. Der Clou: Hält man später die Handykamera über das ausgedruckte Foto, läuft wie von Zauberhand das verknüpfte Video innerhalb des Bildes ab. Über eine Einstellung legt man fest, ob nur man selbst, oder jeder mit App und Foto das Video abspielen kann. Wichtig: nicht jedes Smartphone ist AR kompatibel. Hier gibt’s Information zu den kompatiblen Geräten: https://support.polaroid.com/hc/en-us/articles/204378638
Die Bilder
Das wichtigste zum Schluss: Wie bei Polaroid üblich, sind die Bilder im klassischen 1:1 Format. Das hebt den Sofortbilddrucker von beliebten Modellen wie dem Instax Mini Link positiv ab. In Zahlen heißt das 79 x 79 mm sichtbares Bild bzw. 107 x 88 mm mit (meist weißem) Rand. Die Qualität der Bilder ist typisch Sofortbild: Wer hier Spiegelreflex-Qualität erwartet wird enttäuscht. Stattdessen ist die Farbwiedergabe nie perfekt, aber genau das macht den Charme von Sofortbildern aus. Weiche Farben und ein Hauch Nostalgie.
Technische Daten
- Maße: 150 x 115.6 x 149.7 mm
- Gewicht: 600 g
- Film: i-Type oder 600 Film
- Lithium Ionen Akku
- Micro-USB
- Linsen-Typ: 1:2.35 Drei-Linsen-System
Hier gibt’s die Polaroid Lab Bedienungsanleitung (Englisch):
FAZIT
Der Polaroid Lab ersetzt keine Polaroid Kamera. Stattdessen bietet er die Möglichkeit, aus den tausenden Fotos am Handy, aus den wenigen wirklich wichtigen, einzigartige Erinnerungen zu schaffen. Der Vorteil dabei: Das Handy ist im Gegensatz zur Sofortbildkamera immer dabei. Ganz günstig ist der Spaß allerdings nicht. Ob einem die fast zwei Euro pro Bild wert sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist: Es geht nichts über eine echte Polaroid! Wer nun doch Lust auf eine echte Polaroid hat, für den Lohnt sich der Blick auf die Now.